Stellungnahme zur Melde- und allfälligen Arbeitspflicht für Pflegefachpersonen in Graubünden

14.01.2022

Die aktuelle Omikron-Variante sorgt täglich für über 30'000 Ansteckungen mit dem Corona-Virus. In vielen Berufen herrscht Personalmangel, ganz besonders in der Pflege. Der Versuch der Bündner Regierung, mit einer Meldepflicht und der daraus resultierenden Arbeitspflicht für Pflegefachpersonen, die Situation zu entschärfen, ist verzweifelte Symptombekämpfung. Der Pflegekräftemangel muss nachhaltiger bekämpft werden. Dafür braucht es einen Lockdown sowie einen signifikanten Bonus und erhebliche Lohnerhöhungen für die Pflegenden. «Beobachten» reicht nicht, es braucht jetzt einen Lockdown, um das Pflegpersonal und die Menschen zu schützen.

Täglich kommen Meldungen zu den aktuellen Corona-Ansteckungs-Zahlen. In der Schweiz stecken sich pro Tag rund 30'000 Menschen mit dem Virus an und pro Woche sterben 100 daran. Die Situation scheint noch mehr aus dem Ruder zu laufen, denn der Kanton Graubünden rechnet mit einem Personalengpass. Dazu kommunizierte die Bündner Regierung am 12. Januar, dass Pflegefachpersonen (auch solche, die nicht mehr in diesem Beruf tätig sind) sich beim Kanton zu melden haben. Wenn dieser Personalengpass eintritt, werden die Menschen allenfalls zur Arbeit verpflichtet. Zum selben Zeitpunkt kommuniziert der Bundesrat, dass verschärfte Massnahmen nicht in Frage kommen, sondern dass die Pandemie nur weiter «beobachtet» werde.

Die JUSO Graubünden kann diese Entscheide nicht nachvollziehen. Angesichts der hohen Ansteckungszahlen ist ein Lockdown die einzige wirkungsvolle Massnahme, um eine komplette Durchseuchung und einen damit einhergehenden Infrastrukturkollaps zu verhindern. «Die Meldepflicht und eine allfällige Arbeitspflicht könnten durch einen Lockdown verhindert werden. Das noch arbeitstätige Pflegepersonal muss geschützt werden und ausserdem ist es unverantwortlich, Menschen einem tödlichen Virus auszusetzen, indem sie zu Arbeit verpflichtet werden.» Meint Maurus Müller, Vorstandsmitglied der JUSO Graubünden. Ausserdem unterstützt die JUSO Graubünden die Forderung des Pflegeverbandes: Das Pflegefachpersonal soll einen erheblichen Corona-Bonus und höhere Löhne erhalten. Die Bündner Regierung muss die Pflegekrise endlich ernst nehmen und echte Lösungen vorschlagen, um aus dem Teufelskreis der Überlastung auszubrechen.

Die Menschen müssen sich jetzt vor dem Virus schützen können. Die JUSO Graubünden findet: Schluss mit «beobachten», es braucht jetzt Massnahmen und zwar einen Lockdown.

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