Männerregierung

06.12.2017

„Heute steht fest, welche Kandidaten die Bündner Parteien für die Regierungsratswahlen ins Rennen schicken.“ schreibt die Südostschweiz. Der Titel: „Bündner Regierung – eine Männerrunde“. Das Wort „Kandidaten“ ist leider passend. Keine einzige Person der sieben Kandidierenden ist eine Frau. Kann es sein, dass Graubünden ausschliesslich von Männern regiert wird?
Wir sagen nein!
Immer und immer wieder wird der Kampf für Gleichstellung kleingeredet mit der Argumentation, dass kein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen bestehe. Heute und hier haben wir jedoch erneut den Beweis, dass dies eine völlige Fehlbewertung der Realität ist.
"Ja, es kann Zufall sein, dass sich nur Männer aufstellen lassen. Hier muss man jedoch beachten, dass im Grossen Rat lediglich 23 von 120 Mitgliedern Frauen sind. Die Quelle der Untervertretung durch weibliche Mitglieder ist viel fundamentaler und schlimmer als der reine Zufall", sagt Julia Müller, Co-Präsidentin der Juso Graubünden. "Frauen müssen motiviert und unterstützt werden, sodass es für sie genau die gleichen Chancen gibt, in die bisher männerdominierte Politik einzusteigen."
Der Kampf für Gleichberechtigung von Frau und Mann ist noch längst nicht abgeschlossen. Wir müssen uns bewusst werden, dass Frauen in der Politik eine Signalwirkung für andere Frauen haben. Wenn wir eine reine Männerregierung haben, dann verstärkt dies das Bild von der Politik als Männersache.
Frauen! Lasst euch nicht einschüchtern von diesen Gegebenheiten! Demokratische Repräsentation bedeutet, dass die Bevölkerung in der Politik der Realität entsprechend vertreten wird. Dazu gehört auch, dass mindestens 50% der Politisierenden Frauen sind.
Sprechen wir diese Problematik an, auch wenn es das 100ste Mal ist.
Sagen wir JA zum Fortschritt in Graubünden und lassen wir die Männerdomäne hinter uns!