Küssen gegen Homo- und Transphobie

12.10.2015

Letzten Freitag, am 25. September 2015 veranstaltete die JUSO Kanton Graubünden eine öffentliche Küss-Aktion gegen Homo- und Transphobie. Leider ist selbst im 21. Jahrhundert der Kampf für Toleranz und Akzeptanz Anderssexueller auch in der Schweiz noch bitter nötig. Die JUSOS küssten sich zuerst öffentlich am Bahnhof und dann vor dem Bischofssitz noch einmal.
Empörte Reaktionen
Zwischen dreissig und vierzig mehrheitlich junge Menschen aus der ganzen Schweiz kamen letzten Freitag am Bahnhof in Chur zusammen. Neben Fahnen und gemalten Transparenten küssten sich Männer mit Männern, Frauen mit Frauen und Männer mit Frauen. Von den Passant_innen zogen sie deswegen mehrheitlich empörte und verwunderte Blicke auf sich. „Die Aktion war wichtig und richtig. Wir wollen aufzeigen, dass Anderssexualität nicht anders, sondern völlig normal ist. Mit dem öffentliche Küssen haben wir einen Beitrag dazu geleistet, dass Anderssexualität nicht mehr als moralisch falsch empfunden wird“, kommentiert Pascal Pajic, Co-Präsident der JUSO Kanton Graubünden, die Aktion. Dass dieser Kampf traurigerweise noch nötig ist beweisen am Kiss In gehörte Kommentare von Passant_innen wie: „Wäh, das ist ja eklig.“ Die JUSO setzt sich vehement dafür ein, dass gleiche Rechte für alle Menschen gelten und will deshalb die Ehe für alle und die gleichgeschlechtliche Kinderadoption einführen sowie das Blutspendeverbot für homosexuelle Männer aufheben.
Offener Brief an Papst Franziskus
Direkt im Anschluss an das Küssen am Bahnhof gingen die jungen Aktivist_innen zum Hof und küssten sich vor dem Bischofssitz noch einmal. Dazu skandierten sie Parolen wie: „Vitus Huonder, gay is ok!“. Derjenige bekam die Aktion auch tatsächlich zu Gesicht, als er sich kurz am Fenster zeigte. Die Jungsozialist_innen wollen nun auf diese Taten weitere Taten folgen lassen und verschickten einen offenen Brief an Papst Franziskus. In diesem Brief verlangen sie öffentlich die Absetzung des Churer Bischofs Vitus Huonder.
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