Die Wirtschaftsverbände, Unternehmen, einige Politiker*innen und auch die Medien sprechen immer wieder davon, dass wir zurück zur Normalität kehren müssen. Normalität bedeutet die Zeit vor Corona. Doch was heisst das konkret?
Vor Corona ist die vermögende Menschheit um den ganzen Planeten gejettet nur um eine Woche Ferien zu machen. Das Konsumverhalten war uneingeschränkt. Das Wirtschaftswachstum steigt und steigt und niemand stellt es in Frage. Die Normalität hatte vor allem für jene Menschen keine Grenzen, die sich unser System leisten können. Doch diese Normalität hat eine Kehrseite. Wie uns die Klimastreik-Bewegung seit zwei Jahren versucht zu erklären, wird uns die Klimakrise einholen. Naturkatastrophen, Ernteausfälle, Flüchtlingskrisen, Ressourcenkriege. Das sind die Folgen. Wir nutzen den globalen Süden aus, beuten ununterbrochen die Natur und andere Bevölkerungen aus und all das auf Kosten weiterer Generationen. Ist das Normalität? Ist es normal, dass 1% der weltweiten Bevölkerung rund 50% des gesamten Vermögens aller Privathaushalte besitzt? Nein, diese Umstände können und dürfen nicht normal sein, denn sie nützen nur genau diesem einen Prozent der Bevölkerung. Wir müssen die Coronakrise nutzen um den Menschen zu erklären, dass wir nicht wieder “zurück zur Normalität” kehren dürfen. Beginnen wir jetzt damit eine vernünftige Klimapolitik zu betreiben, die Ungleichheiten der Vermögen zu beseitigen und sorgen endlich dafür, das selbstzerstörerische Verhalten nicht mehr als normal zu bezeichnen. Hören wir also auf diesen Satz zu benutzen und schauen in die Zukunft. Denn wir wollen nicht in eine Zukunft blicken, die wir selbst kaputt gemacht haben. Wir wollen in eine Zukunft blicken, in der es für alle lebenswert ist und nicht nur für Wenige!