Schlittelvorfall in Davos: JUSO Graubünden fordert klare Reaktion auf offenen Antisemitismus

17.02.2024

Die JUSO Graubünden ist empört über den Vorfall in Davos. Eine solch offen rassistische und antisemitische Handlung zeige, wie tief der Antisemitismus immer noch in unserer Gesellschaft verankert ist. Es ist klar ersichtlich wie auf einzelne Vorfälle eine Bestrafung einer ganzen Religion folgte. Solche Handlungen sind inakzeptabel und dürfen niemals relativiert, geschweige denn entschuldigt werden. Wir sind an einem kritischen Punkt mit dem Erstarken der extremen Rechten in ganz Europa, Rassismus und Vorurteile finden wieder in die Mitte der Gesellschaft. Dies ist hochgefährlich und muss unbedingt verhindert werden, sonst ist ein solcher Vorfall nur der Beginn.

Die Verweigerung einer Dienstleistung aufgrund der Religion eines Menschen ist niemals akzeptabel. Egal wie viele Einzelfälle, egal was für Vorkommnisse, es darf niemals passieren, dass Menschen aufgrund ihrer Konfession der Zugang zu etwas verweigert wird. Die Verweigerung des Bergrestaurants Pischa in Davos, Jüd*innen Schlitten zu vermieten zeigt, wie schnell der immer noch vorhandene, aber oft verdeckte Rassismus und Antisemitismus zum Vorschein kommt. In unserer Gesellschaft trägt jedes Individuum die Verantwortung für das eigene Handeln, niemals kann von einem Individuum auf eine Gruppe, geschweige denn von der Zugehörigkeit einer Gruppe auf ein Individuum geschlossen werden. Doch leider wird immer noch viel zu schnell verallgemeinert und so wird aus Vorurteilen offener Rassismus. Diese Entwicklung ist extrem gefährlich, denn mit dem Erstarken der extremen Rechten auf der ganzen Welt und insbesondere in Europa werden rassistische Äusserungen wieder Salonfähig. Parteien wie die AfD in Deutschland, die Fratelli d’Italia in Italien und insbesondere auch die SVP sind massgeblich daran beteiligt, dass rassistische und auch antisemitische Haltungen ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft finden. Mit konstanter Angstmacherei und eben genau der Strategie aus Einzelfällen auf eine gesamte Gruppe zu schliessen werden Keile in unsere Gesellschaft getrieben und eigentlich selbstverständliche Werte wie das Verbot von Diskriminierung aufgrund der Religion werden plötzlich aufgeweicht. Die JUSO Graubünden verurteilt klar jede Form von Rassismus und somit auch jede Form von Antisemitismus. Es braucht eine klare Reaktion auf den Vorfall, damit sich solche Vorurteile in Zukunft nicht mehr durchsetzen können.