In den Jugendtreffs des Vereins Sozialwerk.lgbt+ kam es, wie auch ein Artikel des „Tagesanzeigers” berichtet, im Verlaufe der letzten Jahre zu mehreren sexuellen Kontakten zwischen den Betreuenden und den Jugendlichen. Die Hauptverantwortlichen haben das Vertrauen der Jugendlichen ausgenutzt und ihre Machtposition missbraucht. Die JUSO Graubünden verurteilt das Verhalten dieser Mitarbeitenden aufs Schärfste und fordert mehr Engagement seitens des Kantons zur Schaffung queerer Räume. Zudem soll die Präventionsarbeit im Bereich der sexualisierten Gewalt verstärkt werden.
In den queeren Jugendtreffs in Buchs (SG) und Chur die vom Verein Sozialwerk.lgbt+ betrieben werden, kam es während der letzten Jahren zu mehreren Vorfällen von Machtmissbrauch seitens der Hauptverantwortlichen, unter anderem in Form von sexuellem Kontakt. Ob diese strafrechtlich relevant sind, wird geprüft. Dies wurde im Rahmen eines Artikels des “Tagesanzeigers” öffentlich. Das Ausnutzen von schutzbedürftigen Jugendlichen ist moralisch absolut verwerflich. Zudem ist es höchst problematisch, eine Machtposition auf diese Art und Weise zu missbrauchen. Die JUSO Graubünden verurteilt dieses unprofessionelle Verhalten aufs Schärfste.
“Es ist eine Schande, wie die Vulnerabilität der Jugendlichen ausgenutzt wurde.” empört sich Malina Liebsch, Co-Präsidentin der JUSO Graubünden. “Ein Ort, der Sicherheit und Zuflucht hätte gewähren sollen, hat nun das Gegenteil bewirkt.” Es ist aber sehr wichtig, daraus nicht die falschen Schlüsse zu ziehen. Es besteht das Risiko, dass die ganze queere Community nun die Folgen des Missverhalten der beiden Mitarbeitenden tragen muss. Es darf zu keiner Stereotypisierung kommen, denn das würde die Wichtigkeit solcher Anlaufstellen untergraben. Der Treff war für queere Jugendliche ein Zufluchtsort, denn Queerfeindlichkeit und Diskriminierung sind in unserer Gesellschaft noch sehr verankert. Gerade in ländlichen und nicht liberalen Kantonen, wie Graubünden, sind solche Räume eine Seltenheit und deshalb umso wichtiger.
Die Juso Graubünden fordert den Verein dazu auf, die Vorfälle aufzuarbeiten und interne Strukturen zu schaffen, um solche Vorfälle des Machtmissbrauchs und Übergriffe verhindern zu können.
Auch auf kantonaler Ebene soll mehr zur Prävention von sexualisierter Gewalt getan werden.
Es braucht ausserdem mehr Unterstützung seitens des Kantons für die Schaffung professioneller Anlaufstellen für queere Jugendliche, auch in ländlichen Regionen.