Die JUSO Graubünden hat am Samstag mit einer Aktion darauf aufmerksam gemacht, welche Interessen von der amtierenden Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher vertreten werden. „Wer von sich behauptet, die Partei, resp. Vertreterin des Mittelstandes zu sein, und gleichzeitig acht Jahre lang Politik für das reichste Prozent macht, gehört nicht ins Parlament und sollte aus Anstand gegenüber der Bevölkerung zurücktreten“. So fordert die JUSO Graubünden, dass Frau Martullo-Blocher entweder auf ihre Dividenden verzichtet und sie stattdessen zu gleichen Teilen an ihre Angestellten verteilt, oder dass sie ihre Kandidatur für den Nationalrat zurückzieht.
Am Samstagnachmittag hat die JUSO Graubünden ein Wahlplakat von Magdalena Martullo-Blocher mit einem eigenen Plakat überdeckt. Die JUSO Graubünden möchte damit auf den grossen Unterschied zwischen der realen Politik von Martullo-Blocher und ihrem Wahlkampf aufmerksam machen. Die Grossunternehmerin sitzt seit acht Jahren im Nationalrat und ist dieses Jahr laut Smartvoteprofil die rechteste Politikerin der Schweiz. Die drei Blocher-Schwestern haben sich als Hauptaktionärinnen der EMS-Chemie letztes Jahr Dividenden in der Höhe von 332 Millionen Franken ausbezahlt. Im Vergleich dazu beläuft sich der gesamte Personalaufwand der EMS für 2693 Mitarbeitende auf rund 246 Millionen Franken. Zudem kündete die Gewerkschaft Syna den Kollektivarbeitsvertrag, weil sich das Unternehmen weigerte, die Arbeitszeit von 43 Stunden wieder zurück auf 42 Stunden zu senken. Ausserdem ist Frau Martullo-Blocher eine der queerfeindlichsten Politiker*innen der Schweiz, was eine Analyse ihres Abstimmungsverhaltens gezeigt hat. Und trotzdem kann die SVP dank ihren Millionen eine riesige Kampagne führen, wo sie sich als Vertreter*innen des Mittelstandes verkaufen können. „Martullo-Blocher ist ein Paradebeispiel für die Politik der SVP, es wird Hass geschürt, so dass die Bevölkerung das Gefühl bekommt, dass Ausländer*innen oder andere marginalisierte Gruppen das Problem sind. Dabei ist es ihre Politik, welche bei den grossen Problemen unserer Zeit zuschaut und Politik für die Reichen macht“ so Ioanna Bachmann, Co-Präsidentin und Spitzenkandidatin der JUSO Graubünden. Die JUSO möchte zeigen, dass Magdalena Martullo-Blocher und mit ihr die SVP nur Politik im eigenen Intresse macht. Die JUSO Graubünden will so als Gegenpol aufzeigen, dass es Parteien gibt, welche sich wirklich für die Menschen einsetzen. So fordert die JUSO eine 1.5 fache Besteuerung von Kapitaleinkommen, eine Reduktion der Arbeitszeit und den sofortigen Rücktritt von Magdalena Martullo-Blocher, wäre sie nicht bereit auf ihre Monsterdividenden zu verzichten und den Forderungen der Gewerkschaft Syna gerecht zu werden.