Die JUSO Kanton Graubünden verfolgt mit grosser Bestürzung und Trauer die Wirren um die Asyldebatte, die momentan in der Schweiz geführt wird. Anstatt von „Chaos“ und „Problemen“ zu sprechen und grosse Reden zu schwingen fordert die JUSO Graubünden nun echte Hilfe für Flüchtlinge. Die JUSO geht deshalb mit gutem Beispiel voran und orga-nisiert Sammelaktionen für die Flüchtlingshilfe.
Solidarität statt SVP-Wahlkampf-Polemik: Keine Spur von Asylchaos
Die globale Flüchtlingsthematik ist nichts Anderes, als eine grosse Tragödie. Globales Elend, Krieg und Hunger haben über 50 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben und zu Flüchtlingen gemacht. Diese sind nun auf der Suche nach Menschlichkeit, Sicherheit, Nah-rung, Frieden und Schutz. Die Antwort der SVP auf dieses Elend ist ein plumpes Unding von Wort: „Asylchaos“. Die JUSO Kanton Graubünden ist fassungslos, wie die SVP mit Angstma-cherei und Asylhetze um Wählerstimmen buhlt. Wenn man die Fakten und Zahlen anschaut, ist ein „Asylchaos“ nichts weiter als ein politisches Hinrgespinst. Während im Jahr 1999 in der Schweiz ca. 50‘000 Asylgesuche gestellt wurden und ca. 100‘000 Personen im Asylpro-zess befindlich waren, verzeichnete die Eidgenossenschaft im Jahr 2014 weniger als 25‘000 Asylgesuche und etwa 30‘000 Personen im Asylprozess. In absoluten Zahlen gesehen nimmt nicht die Schweiz, sondern Pakistan mit 1.6 Millionen Flüchtlingen die meisten Menschen auf. Der Libanon nimmt im Verhältnis zur Bevölkerung, wo jede 4. Person ein Flüchtling ist, die meisten Leute auf. Im Vergleich dazu befinden sich in der Schweiz 3.58 Flüchtlinge pro 1000 Einwohner_innen. Bei solchen Zahlen von Asylchaos zu sprechen ist nichts weiter als eine billige Wahlkampfpolemik der SVP. Dass es auch anders geht, zeigt die JUSO GR: Sie organisieren am 10.09.2015 in Chur und am 11.09.2015 in Klosters eine Sammel- und Spen-deaktion für Flüchtlinge.
Die Schweiz muss Teil der Lösung – anstatt Teil des Problems sein
Die Schweiz exportierte 2014 militärische Güter im Wert von 1450 Mio. Franken, auch in Länder, wo Menschenrechte systematisch verletzt werden. Schweizer Banken verbreiten mit der Spekulation auf Nahrungsmittel Hunger und Elend in Drittweltländern. Die Schweiz be-herbergt eine Unmenge von Dikatorengeldern und ermöglicht dadurch Diktatoren den Machterhalt. Somit leistet die Schweiz ihren Beitrag dazu, dass Menschen flüchten müssen. „Momentan ist die Schweiz mehr Teil des Problems anstatt der Lösung. Die Wählenden müs-sen sich bewusst sein, dass die SVP – und ganz vorne mit dabei Heinz Brand – mit dem Asyl-recht ein Menschenrecht abschaffen will. Wer Heinz Brand wählt, macht die Flüchtlingskrise schlimmer“, sagt Pascal Pajic, Co-Präsident der JUSO GR, „Nur mit einer integrativen, offe-nen Politik, welche die kriegsgebeutelten Verzweifelten willkommen heisst, kann die Schweiz ihrer humanitären Tradition und der Menschenwürde jedes_r Einzelnen gerecht werden und ein exemplarisches Vorbild für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sein.“ Asylsuchende sind Menschen mit Menschenrechten, dessen muss sich auch die SVP bewusst weden.
Medienmitteilung
Flyer
08.09.2015