Am 13.01. um 18.00 Uhr versammelten sich auf dem Bahnhofplatz Chur Menschen zu einer Aktion, um zum Start einer Petition der JUSO Graubünden für einen kantonalen Mindestlohn auf die stets präsente Lohnungleichheit in Graubünden aufmerksam zu machen.
Rund ein Zehntel aller Menschen in der Schweiz beziehen Sozialhilfe. Die Anzahl Menschen, die in Armut leben, steigt seit 10 Jahren kontinuierlich an. Die Mieten werden immer teurer, Krankenkassenprämien steigen weiter an. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer mehr. Während einige wenige immer mehr verdienen, kämpft ein Grossteil der Bevölkerung mit steigenden Preisen und einem Verlust der Kaufkraft. Ferien oder gar der Wocheneinkauf, werden für immer mehr Menschen eine finanzielle Herausforderung.
Die JUSO Graubünden startet mit einer Aktion eine Petition mit der Forderung nach einem kantonalen Mindestlohn. So soll für alle Arbeitnehmenden ein Mindestlohn von 24 CHF pro Stunde oder umgerechnet ein Monatslohn von rund 4000 Franken bei einer 100 Prozent Stelle gelten. Dadurch soll die Lebensrealität von möglichst vielen Menschen verbessert werden, was konkret eine Lohnerhöhung in Branchen mit einem niedrigen Lohn, in Ausbildung oder auch in betreuten Werkstätten bedeutet. Es verbessert aber auch die Situation von vielen FINTA Personen, die statistisch gesehen häufiger in Niedriglohnbranchen arbeiten. In vielen Branchen steht Graubünden im interkantonalen Vergleich der Löhne hinten an. “Zu viele Menschen arbeiten zu Hungerlöhnen und müssen Monat für Monat ums Überleben kämpfen.”, so Andri Schwarz Co-Präsidium der JUSO Graubünden. “Es ist an der Zeit, dass der Kanton Graubünden endlich das Schlusslicht abgibt und einen ersten Schritt wagt auf dem Weg zu mehr Lohngerechtigkeit, besseren Arbeitsbedingungen, einem besseren Leben.” Armut und Prekarität sind nicht nur Zahlen auf dem Papier, sondern für viele bittere Realität und sollen nun mit einem kantonalen Mindestlohn angegangen werden.